Beckenbodentraining

Beckenbodenentspannung

Der Beckenboden ist der Mitspieler des Zwerchfells: wie sich das Zwerchfell beim Einatmen anspannt, so geschieht dies zeitgleich auch beim Beckenboden: das Zwerchfell bewegt sich nach unten, der Beckenboden nach oben. So entsteht ein Druck im Inneren des Körpers auf die Organe, die dadurch  ‚massiert‘ werden.

Beim Ausatmen kommt es zur entgegengesetzten Bewegung: das Zwerchfell bewegt sich nach oben, der Beckenboden nach unten: Zwerchfell und Beckenboden entspannen sich und stehen für die neue Bewegung beim Einatmen zur Verfügung.

Befinden sich Zwerchfell und Beckenboden oder Zwerchfell oder Beckenboden in einer Dauerspannung, kann dieses elementare System nicht mehr funktionieren; zwar findet eine gewisse Atmung notwendigerweise statt, aber die umfassenden Vorteile eines funktionierenden Beckenbodens sind nicht mehr vorhanden.

Eine weitere Belastung des Beckenbodens sind Fehlhaltungen, beispielsweise ein Hohlkreuz, einseitiges Stehen, z. B. in der Warteschlange, falsches Heben von Lasten, Dauersitzen. Spätestens dann, wenn beim Niesen, Lachen, Husten die Blase Probleme mit der Dichtigkeit hat, überwinden die Betroffenen ihre Schamhaftigkeit und suchen Hilfe.

Geburten beanspruchen den Beckenboden,  Einrisse und Schnitte im Damm bilden Narbengewebe, welches die Beweglichkeit der Muskulatur des Beckenbodens zusätzlich  behindert.

Häufig wird dann zu einem ‚Training‘ des Beckenbodens geraten; nur, wie trainiert man einen Muskelbereich, der von den meisten Betroffenen gar nicht gespürt wird? Mit einer generellen Anspannung von Oberschenkel, Bauch und Rücken ist es ganz sicher nicht getan.

Genauso, wie es kontraproduktiv ist, schwere Lasten einfach irgendwie zu heben, Hauptsache, man bekommt sie hoch, verhält es sich bei  einem Beckenboden, der einfach nur angespannt wird: ein erschlaffter Beckenboden ist genauso schädlich wie ein dauerangespannter: die Folge von beiden können Inkontinenz sein oder Hämorrhoiden  oder auch beides.