Akupunktur

Die Akupunktur

Es dürfte heute kaum jemand geben, der noch nichts von Akupunktur gehört hat. Nicht jedem ist allerdings die Vorstellung angenehm, sich freiwillig Nadeln in den Körper stechen zu lassen; für diese Menschen kommt Akupunktur deshalb vermutlich nicht in Frage.

Es gibt andererseits aber auch ausgesprochene Befürworter dieser Methode, sei es, dass sie von anderen Positives gehört haben oder aber schon eigene Erfahrungen besitzen. Die Akupunktur gehört historisch zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), war aber in der Neuzeit in China zeitweise sogar als Chinesische Behandlungs Methode verboten. Erstmals wurde diese Art der Therapie durch einen chinesischen Historiker erwähnt.

In Europa finden sich Bescheibungen der Akupunktur und Aufnahme in medizinische Lexika zu Beginn der Neuzeit und erfuhren zunächst Ablehnng; erste erfolgreiche Behandlungen im Westen sind im 19.Jahrhundert dokumentiert und zwar durch Louis Berlioz, den Vater des Komponisten Hector Berlioz. Dieser arbeitete in der Provinz und war in der Umgebung seines Wirkungsortes wohl bekannt und angesehen.

Zur selben Zeit behandelte in Paris der Augenarzt Antoine Demours Erkrankungen der Augen mittels ‚acupuncture‘  und weitere Ärzte in der Hauptstadt folgten; auch in anderen Ländern erregte diese Art der Behandlung  Interesse und der Bekanntheitsgrad in der Fachwelt stieg und die Akzeptanz durch die Patienten nahm rapide zu.

Wirkungsweise

Es gibt verschiedene Erklärungsmodelle, warum Akupunktur wirkt; dass sie bei verschiedenen Indikationen wirkt, wird kaum mehr bestritten. So hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Liste erstellt, bei der Akupunktur zur Anwendung kommt. Auch gesetzliche Krankenkassen haben diese Therapieform bei bestimmten Indikationen in ihre Erstattungsliste aufgenommen, private oder Zusatzversicherungen erstatten die Kosten dafür schon länger.

Grundsätzlich gilt, dass das Setzen einer Nadel einen Reiz auf den Körper ausübt, den dieser beantwortet: es gilt die Regel, dass schwache Reize  die Lebensfunktion anregen. Ein anderes Erklärungsmodell stellt das Fasziensystem des Körpers in den Mittelpunkt: durch das Einstechen und Drehen der Nadeln werden Verklebungen in den Faszien beseitigt, wodurch es zu einer besseren Funktion des Gewebes kommt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird von ‚Qi‘ oder der Lebensenergie gesprochen, die in den Meridianen oder Leitbahnen fließt. Der Mensch als die Verdichtung dieser Lebensenergie kann nur gesund sein, wenn sich diese Energie störungsfrei bewegen kann. Durch Akupunktur sollen sich vorhandene Blockaden beseitigen lassen.  Wem diese Denkweise unsymphatisch ist, wird sich vielleicht lieber mit einem der anderen Erklärungsmodelle anfreunden wollen.

Tastache ist, dass es derzeit keine umfassende allgemein akzeptierte Erklärung für die Wirkungsweise der Akupunktur gibt; Tastache ist es andererseits, dass immer wieder Studien durchgeführt werden, in der die Wirksamkeit von Akupunktur bestätigt wird. Mit Hilfe moderner Untersuchungsmethoden lassen sich Veränderungen im Gehirn während einer Akupunkturbehandlung darstellen; selbst wenn man nicht exakt weiss, wie sie wirkt, kann ein Gehirnscan zeigen, dass sie wirkt